Summary
Beschwerden über die Rentenkasse haben zugenommen, wobei lange Bearbeitungszeiten und mangelhafte Beratung kritisiert werden. Viele suchen daher professionelle Beratung bei Rentenberatern oder Fachanwälten für Sozialrecht. Es ist wichtig, dass diese Berater im Rechtsdienstleistungsregister registriert sind, um unqualifizierte Beratungen zu vermeiden. Die Kosten für diese Dienstleistungen variieren.
Das Fazit von Peter Knöppel klingt ernüchternd: „Wir erleben in unserer täglichen Arbeit sehr oft, dass viele auch deshalb zu uns kommen, weil sie sich von der Rentenkasse nicht ausreichend beraten werden“, sagt der Rentenberater aus Halle (Saale).
Was Knöppel beschreibt, denkt sich mit vielen Studien: So hat sich die Zahl der Beschwerden beim Bundesamt für soziale Sicherungen in den letzten Jahren verdreifacht. Bemängelt werden bei der Rentenkasse lange Bearbeitungsdauer von Anträgen, mangelhafte telefonische Erreichbarkeit, wiederholtes Einreichen von Unterlagen sowie schleppende Auszahlung von Geldern. Selbst das Bundesarbeitsministerium stellte fest, die Bearbeitungsdauer hat sich in den letzten zehn Jahren um ein Drittel verlängert.
Professionelle Berater helfen
Folge: Wer Hilfe bei der Rente benötigt, wendet sich anderen Stellen zu, obwohl die Rentenkasse eigentlich eine Beratungspflicht hat (§13 ff SGB I). Danach haben die Beratungsstellen der gesetzlichen Rentenversicherung umfassend zu informieren. Am wichtigsten dabei ist Wahrheitspflicht. Heißt: Auf eine konkrete Frage müssen die Berater – egal ob in den Beratungsstellen oder die vielen Ehrenamtlichen –wahrheitsgemäß antworten.

"Wir bemühen uns, auch durch neue digitale Angebote, die Beratungsqualität kontinuierlich zu verbessern"
Gundula Roßbach
Aber – und das ist der Haupt-Kritikpunkt: Nur auf eine konkrete Frage erfolgt eine konkrete Antwort. Selten zeigt eine Beratung, z.B. den besten Weg, um die maximale Rente rauszuholen – obwohl das Bundessozialgericht urteilte (Az.: B 4 AS 29/10 R), dass die Beratungspflicht auch bedeute, dass sich dadurch Nachteile für den Sozialleistungsträger ergeben.
Gesetze regeln Berater
All das führt dazu, dass sich alle, die unabhängige Beratung suchen, an andere Stellen wenden, zum Beispiel an Rentenberater wie Peter Knöppel.
Doch wer Hilfe in Renten-Dingen sucht, sollte vorsichtig sein. Oft bieten windige Experten auch ‚Renten-Beratung‘, wollen aber in erster Linie Policen oder Fonds verkaufen.
Wer beraten darf, ist exakt geregelt. Das Rechtsdienstleistungsgesetz schreibt vor, wer außergerichtliche, rechtliche Beratungen erbringen darf. Ziel ist gerade, Ratsuchende vor unqualifizierten Beratungen zu schützen. Deshalb müssen sich alle, die beraten wollen, im Rechtsdienstleistungsregister registrieren lassen. Dies gilt z.B. auch für private Rentenberater (s.re.). Wichtig: Das Gesetz untersagt ausdrücklich die unentgeltliche Beratung. Heißt: Gute Beratung kostet immer etwas.
Große Auswahl an Beratern
Wie teuer eine professionelle Rentenberatung ist, hängt davon ab, ob es sich um Einzel-Berater handelt, um Verbände oder auch um die Rentenversicherung selbst. Grundsätzlich bieten diese Institutionen eine Renten-Beratung an:
- Fachanwälte für Sozialrecht und private Rentenberater: Hier findet eine individuelle Einzelberatung statt, die nach dem Vergütungsgesetz für Rechtsanwälte honoriert wird. Private Rentenberater (www.rentenberater.de) sind speziell ausgebildete Spezialisten, die wie Steuerberater oder Anwälte im Auftrag ihrer Mandanten handeln. Sowohl Anwälte wie auch private Rentenberater dürfen Mandaten auch vor Gericht vertreten und haften für ihren Rat.
- Verbände wie der Sozialverband Deutschland (www.sovd.de), der vdk Deutschland (www.vdk.de) oder die Volkssolidarität (www.volkssolidaritaet.de), die vor allem in Ostdeutschland stark vertreten ist. Hier gibt es die Beratung meist kostenlos; dafür muss man aber Mitglied im entsprechenden Verband sein. Das kostet meist zwischen 4 und 8 Euro im Monat. Alle Verbände haben Experten, die sich auf das Rentenrecht spezialisiert haben.
- Auch die Verbraucherzentralen bieten (je nach Beratungsstelle) auch Renten-Beratung an.
- Schließlich die Deutsche Rentenversicherung mit ihren Beratungsstellen sowie die sog. Versichertenältesten der Rentenversicherung. Das sind speziell ausgebildete Experten, die ehrenamtlich tätig sind. Sowohl bei den offiziellen Beratungsstellen wie auch bei den ehrenamtlichen Versicherungsältesten ist die Hilfe gratis.