Résumé
Der Artikel erklärt, wie man seine Rente erhöhen kann, auch wenn man bereits in Rente ist. Die Rente wird durch die Formel 'Zahl der Entgeltpunkte x Rentenwert' berechnet, wobei der Rentenwert jährlich von der Bundesregierung festgelegt wird. Um die Rente zu erhöhen, muss die Zahl der Entgeltpunkte gesteigert werden. Dies kann durch verschiedene Methoden erreicht werden, wie z.B. das Schließen von Lücken im Versicherungsverlauf, das Verschieben des Rentenbeginns in die Zukunft, die Reduzierung der Sozialabgaben, das Leisten von freiwilligen Rentenbeiträgen und das Pflegen von Angehörigen. Es wird empfohlen, die Rente viele Jahre vor dem Rentenbeginn zu optimieren, idealerweise vor dem 45. Geburtstag.
Wer mehr Rente will, muss mehr arbeiten oder mehr verdienen. Denkt man. Stimmt aber trotzdem nur halb. Denn es gibt viele weitere Tricks und Wege, die eigene Rente zu erhöhen. Und zwar auch noch, wenn man schon in Rente ist.
Einfache Formel zum Erhöhen
Berechnet wird die Rente – vereinfacht gesagt – nach einer simplen Formel: Zahl der Entgeltpunkte x Rentenwert – das ist ein von der Bundesregierung jährlich festgelegter Euro-Betrag, aktuell liegt dieser bei 39,32 Euro. Wer also z.B. 45 Entgeltpunkte am Ende des Arbeitslebens hat, erhält 45 x 39,32 Euro also 1.769,40 Euro Rente. Brutto. Davon gehen dann noch 12 bis 13% für Kranken- und Pflegekasse ab, so dass 1.550 Euro ausgezahlt werden. Die aber dann noch zu versteuern sind. Das ist nicht viel. Deshalb sollte jeder alles tun, um die Rente zu erhöhen. Und das geht.
Zahl der Entgeltpunkte steigern
Da der Rentenwert von der Regierung festgesetzt wird, heißt das, mehr Rente gibt es nur, wenn die Zahl der Entgeltpunkte steigt. Und dafür gibt es viele Möglichkeiten. Für jeden Weg aber gelten eigene Regeln und Besonderheiten.
Die wichtigsten Wege zu mehr Entgeltpunkten bzw. einer höheren Rente
Keine Lücken im Versicherungsverlauf. Das heißt, zuerst eine Kontenklärung durchführen und wenn man dabei eine Rentenlücke entdeckt, alles tun, um diese Lücken zu schließen. Wie dies geht, zeige ich in einem eigenen Beitrag. Denn jede geschlossene Lücke bedeuten mehr Entgeltpunkte.
Den eigentlichen Rentenbeginn so weit als möglich in die Zukunft schieben – jeder Monat späterer Rentenbeginn erhöht die Rente um 0,3% bzw. 0,5%, je nachdem ob man vorzeitig in Rente will oder bereits die Regelaltersgrenze erreicht hat. Wichtig dabei: Es gibt keinen Fix-Termin zu dem eine Rente beantragt werden muss. Und es gibt schon gar keine Verpflichtung, vom Job direkt in die Rente zu wechseln. Wer dazwischen z. B. ein paar Monate arbeitslos ist, erhält Arbeitslosengeld, das in der Regel höher ist als Rente, sammelt zusätzliche Entgeltpunkte und erhält dann mehr Rente, wenn die dann tatsächlich beginnt.
Erhöht wird die Rente auch, wenn man die Sozialabgaben, besonders die Krankenkassen-Beiträge reduziert. Denn viele vergessen, dass von der Rente auch Sozialbeiträge bezahlt werden müssen. Wer also von einer teuren zu einer günstigeren Krankenkasse wechselt, das geht auch als Rentner, erhält ruckzuck deutlich mehr Rente ausgezahlt.
Freiwillige Renten-Beiträge leisten. Das kann jeder tun. Und zwar bereits ab 50. Deshalb sollte sich jeder überlegen, ob Geld auf einem Tages- oder Festgeld-Konto so gut aufgehoben ist – oder vielleicht besser bei der Rentenkasse. Die Rendite, also die Verzinsung, ist bei der Rentenkasse deutlich höher. Und solche freiwilligen Beiträge erhöhen die Rente deutlich – und zwar lebenslang. Heißt: Wer nicht weiß, wie man ein Erbe oder eine ausgezahlte Lebensversicherung anlegen soll – freiwillige Rentenbeiträge sind eine gute Möglichkeit.
Gesteigert werden kann die Rente auch, wenn Angehörige gepflegt werden, wenn man clever bei einem Mini-Job vorgeht, wenn man mit dem Arbeitgeber ein Wertgutachten einführt, wenn Scheidungsfolgen oder Schulzeiten ausgleicht, usw. usw. Über all diese Themen findet ihr hier eigene Beiträge über die exakte Vorgehensweise.
Frühzeitig Rente optimieren
Die Beispiele zeigen, dass das Maximieren der Rente nicht erst unmittelbar vor dem Rentenbeginn starten sollte, sondern viele Jahre vorher. Idealerweise bereits vor dem 45. Geburtstag. Denn bis zu diesem Datum kann man Beiträge nachzahlen, um auch Schul- und Studienzeiten vollwertige Rentenbeiträge zu machen, die dann wieder Entgeltpunkte bringen.